Ausstellung „FURIOS UND WILD“

04. bis 16.09.2021

Nach langer Pause öffnet die BUNKERHILLGalerie mit der Gruppenausstellung FURIOS UND WILD endlich wieder die Türen. Zu sehen sind Arbeiten von 14 KünstlerInnen, bei denen mitunter der Furor kaum zu bändigen und Wildheit bisweilen kontemplativ genossen werden kann.

 

 

Impressionen Vernissage

[et_pb_nextend_smart_slider_3 slider=”25″ _builder_version=”4.5.1″ _module_preset=”default”][/et_pb_nextend_smart_slider_3]

Werke & Künstler

Berend Bode

Meine Malerei umfasst die Gegenstandswelt des inneren Ichs und hält der heutigen Gesellschaft einen Spiegel vor. Meine Bildsprache validiert anekdotisch die Malerei des 20. Jahrhunderts, die bewusst durch Pressefotos in den Kontext aktueller Ereignisse gesetzt wird.

Christian An

Meine Arbeiten handeln von Gesten des Putzens, Säuberns und Reinigens, von dem Politischen, das diesen Handlungen des Verschwindenlassens innewohnt, und der merkwürdigen Griffigkeit der Vorstellung eines Zustandes, in dem das für ihn Ausschlaggebende nicht mehr vorhanden ist – dass etwas sauber ist, vielleicht sogar rein, steril, dadurch hygienisch.

Hi Hongye

“No One Escapes” ist ein Autorenfilm, dessen Genre schwerlich zu definieren ist. Aus westlicher Sicht finden sich in dem in allen Aspekten chinesischen Film am ehesten Anknüpfungspunkte an das Werk von Quentin Tarantino. Doch benennt man „Reservoir Dogs“ als Referenz, würde man, wie das bei zwei sehr eigenständigen Filmemachern zu sein hat, beiden Werken nicht gerecht werden. Tempo, Bildgewalt, Dramatik, Existenzialismus sind Charakteristika dieses künstlerischen Films, der auch breite Massen jenseits von Arthouse in seinen Bann zu ziehen weiß.

Andrea Ziegler

„SCOTUS“ ist Teil von bisher zwölf Arbeiten, die die Themen „Katastrophen – Chaos – Kontrollverlust“ behandeln. Für viele Menschen hat sich das Leben in den letzten Monaten verändert, es besteht häufig aus einer Art paralysierten Abwartens. Gleichzeitig nehmen die existenziellen Bedrohungen und die Berichterstattung darüber immer mehr zu. Es stellt sich auch heraus, dass das Chaos – in welcher Form auch immer – vielleicht mehr zu unserem Alltag gehört als eine durchgeplante Ordnung.

Juan Blanco

„Die Diagramme, Satelliten- und Fernsehbilder in den Arbeiten Juan Blancos sind von einer Ambivalenz gezeichnet: Sie stellen Versuche dar, sich über die Beschaffenheit der Wirklichkeit zu verständigen, ominösen Gefühlen eine Form zu geben und belastende Unklarheit zu reduzieren. Zugleich aber untergraben die Bedingungen ihres jeweiligen Herstellungsprozesses ihren Anspruch darauf, objektive Abbilder der Wirklichkeit zu sein. Juan Blancos Arbeit stellt erneut die Frage, wie wichtig es ist, die Mittel, mit denen wir kommunizieren, neu zu betrachten und die Bedeutung der Kommunikations­mittel zu überdenken, indem er versucht, eine mögliche Definition von ‚Objektivität‘, ‚Realität‘ und ‚Wahrheit‘ neu zu formulieren.“ (Carl Corleis 2019)

Jakob Offermann

Die Bildserie „studies of beasts“ thematisiert das Tier im Gehege. Die wilde Bestie, die man einsperren muss und der man sich nur aus sicherer Distanz nähern kann, strahlt in ihrem Käfig eine unterdrückte Potenz aus und scheint noch immer zu drohen. Das Tier ist seinem natürlichen Kontext enthoben und in einen artifiziellen Ausstellungsbereich gesetzt.

 

In Jung

Die Porzellanmassen, offen hingelegt, wirken blutig, wie als hätte ein Messer mitten durch sie hin­durch­geschnitten, hätte den Inhalt herausgeholt. Es bleibt nur die Haut. Diese Haut besitzt auf Trans­port­wegen entstandene Formen und Spuren, in denen sich die Wunden ihres Lebens erkennen lassen. Die Haut muss geöffnet werden, um auf die Welt zu treffen. Die verwundete Haut wirkt auf den Zu­schau­er brutal und er tritt empathisch an sie heran; dadurch versucht sie zu kommunizieren und zu existieren.

Alexandra Wolf

In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Eugenia Bakurin zum einen mit formalen Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst. Dabei erforscht und hinterfragt sie die vermeintlichen Grenzen zwischen Fotografie und Bewegtbild. Ein weiterer Fokus Bakurins Arbeit liegt im Bereich des essayistischen Dokumentarfilms, in welchem sie aktuelle politische und soziale Zusammenhänge künstlerisch erforscht.

Mera Dorin

Mein Thema ist die Auseinandersetzung mit dem Selbst und der empfundenen und von außen wahr­genommenen Identität über das künstlerische Bearbeiten von Inszenierung und Künstlichkeit. Beson­ders betrachte ich dabei die Darstellung von Körpern. Für die „Wild Women“ untersuchte ich Frauen­bil­der und inszenierte Kunstfiguren im Selbstportrait. Entstanden sind widerspenstige Influencerinnen und Sexpuppen mit eigenem Willen.

Simone Lietzkow

Simone Lietzkow malt konsequent figurativ. Obwohl sich ihre Bilder durch große Transparenz aus­zeichnen, erschließen sie sich nicht auf den ersten Blick. Dies gilt auch für das hier gezeigte Diptychon „Safari. Diana und die anderen“. Inspiriert von barocken Jagdszenen übersetzt es die Konfrontation zwischen Mensch und exotischer Wildnis ins Zeitgenössische. Dynamik und Risiko des Jagens sind an­gesichts eines touristisch organisierten Freizeitvergnügens verloren. Geblieben ist einzig die Schönheit der edlen Tiere.

Jasmin Hantl

„Turritopsis dohrnii overkill“ spielt mit dynamischen und plastischen Formierungen aus dem Kosmos der Körperlichkeiten. Die Beschäftigung mit dem menschlichen Körper und seiner Beschaffenheit so­wie die Begeisterung für organische Eigenschaften ist zentraler Ausgangspunkt meines künstleri­schen Werkes. Indem ich das Charakteristische einer Form und zugleich die Eigengesetzlich­keit des Materials begreife, wird das intuitive Schaffen zu einem wesentlichen Bestandteil meines Arbeitsprozesses.

Viki Kühn

In meinen Werken geht es um die Auflösung des Raumes als bewusste Überwindung der gedanklichen Grenzen.

Ziqiu Zhao

Vom Fragment zur Ordnung, vom Teil zum Ganzen – hinter der reinen Schönheit der Form verbirgt sich ein Konflikt zwischen Natur und industrieller Produktion. Diese Formen industriell massenhaft herge­stell­ter Materialien werden zu einem geometrischen und abstrakten Wiederholungsmuster kom­bi­niert. Dennoch kann der Sinn für Ordnung und Harmonie der Werke eine Illusion der Landschaften vermitteln. Die Materialien führen zu einer Reflexion der BetrachterInnen und des Kunstwerks.

Oliver Leo

Ausgehend von seinen Wurzeln in der klassischen analogen Malerei arbeitet Oliver Leo mit 3D-Soft­ware, um seine visuellen Ideen von Grund auf nach seiner Vorstellung zu erschaffen. Seine Ar­bei­ten bestehen aus am Computer gerenderten Bildern und Animationen, Abbildungen seiner Imagina­ti­on, die Betrachtende in ihren Bann ziehen wollen, um zum Träumen im geschützten Raum des Werkes an­zuregen, fernab von der Realität und deren Problemen.