Ausstellung „SCHWARZ WEISS GRAU“
29.02. bis 12.03.2020
Die Gruppenausstellung setzt sich mit einem Stilmittel auseinander: die Grisaille, also die Malerei in Schwarz, Weiß und Grau, sowie die S/W-Wiedergabe in Video-, Film- und Fotokunst.
Impressionen Vernissage
Werke & Künstler
Bernadette Kopp
Viele Dinge werden und sollten sich in Zukunft ändern, aber eines wird immer bleiben: das Bedürfnis nach menschlichem Kontakt. Nehmen wir einen öffentlichen Raum. Ein Restaurant. Menschen, die allein am Tisch sitzen. „Eatonomy“ ist für diejenigen gedacht, die mit den Menschen in der Umgebung über gesprächsanregende mit ihren „Talking Textiles“ in Kontakt treten möchten.
Christine Brey
Bei den sich mit Philosophie auseinandersetzenden Motiven von Christine Brey geht es um die Identifikation mit dem Selbst – das Selbst für sich alleine stehend, aber auch innerhalb zwischen-menschlicher Beziehungen und der Gesellschaft. Die Zeichnung „Amistad“ bezieht sich auf die Sklavenrevolte von 1839, in der 53 gefangen genommene Männer, Frauen und Kinder aus verschiedenen westafrikanischen Ländern die Gewalt über ein Schiff und über ihre Entführer erlangten.
Emil Kowalczyk
„Farbe auf Leinwand #1“ befasst sich mit dem Grundprinzip der Malerei und hinterfragt die Rolle der Kunstschaffenden. Verformungen und Risse auf der Oberfläche, die nicht unmittelbar durch den Künstler geschaffen sind, sondern vielmehr durch das Material und seine Umgebung, stellen Fragen nach der Autorenschaft eines Kunstwerkes, welches sich mit der Zeit verändert und erst durch diesen Prozess zum Kunstwerk wird.
Errkaa
Die zwei Studienblätter aus dem Jahr 1969 (2020) markieren den programmatischen Wendepunkt und sind zentrale Werke der FAKE BASELITZ Sammlung. Die Installation mit Prismenbrille (Umkehrbrille) lässt bereits erahnen, wohin die Reise geht.
Franziska Pack
Auf einer Reise zwischen Text- und Liedfragmenten von Mayröcker und Schubert, zwischen Genres und Geschlechtern changierend, zeigt das Solo eine Figur auf der Suche nach sich selbst, die sich an den Ausbruchsmöglichkeiten des Clowns und am letzten Strohhalm festhält. Über allem aber liegt ein Schleier von Abschied und Vergänglichkeit.
Frieder Falk
Eine Linie mit dem Lineal ist immer gerade? Die einzelnen Linien beziehen sich nicht aufeinander. Die einzelne Linie tritt zurück, Linie für Linie baut sich eine Fläche auf. Das Lineal, der Zeichenkarton, der Stift und mein Umgang damit prägen die Unterschiedlichkeiten, der einzelnen Zeichnungen. Die Zeichnungen bekommen durch ihre konzeptionelle Strenge einen sehr ästhetischen Charakter. Das Arbeiten changiert zwischen monoton, meditativ und seriell.
Gerd Brunzema
Die Dinge reden. Man muss nur mit den Augen hören. Ich möchte zeigen, was die Dinge möglicherweise erzählen.
Hannes Fleckstein
Hannes Fleckstein knüpft an Darstellungsformen der Videokunst an, wenn er in seiner Videoinstallation DEUS EX MACHINA seine eigene Person und seinen Körper zum Objekt der 3-D- Darstellung macht und die Darstellung der Menschen in den digitalen Medien und sozialen Netzwerken thematisiert.
Heiko Lietz
Die aufgedruckte Form ist von Physiotape entlehnt. Das Tape unterstützt die Muskulatur des Rückens durch die Haut hindurch. In dieser fahnenähnlichen Arbeit, die in ihrer Form an den Raum angepasst wird, wird das Verhältnis der verschiedenen körperlichen und architektonischen Räumlichkeiten befragt. Die Form des Tapes wird zur Type stilisiert und in
den Stoff eingeschrieben.
Johanna Spieker
Der Hund ist eine Maßeinheit auf dem Koordinatensystem einer virtuellen Landschaft. Er bewegt sich auf einer Ebene, die den Nährboden für die Vermehrung von Meinungen und Informationen repräsentiert. Er durchstreift Felder, in deren Weiten jede Position und jede Perspektive Bestätigung findet. Auf diesen Feldern wachsen der Einfluss und die Schönheit
des Digitalen.
Karen Vieluf
Durch den heutigen Überkonsum erfährt das Gesicht eine schablonenhafte Entleerung. Es entfernt sich von seinem Trägerkörper und entspricht nur noch vorgegebenen Gesichtsklischees. Wir werfen unser eigenes Gesicht für andere ins Netz, als ob wir uns an einer imaginären Dauerparty beteiligen, bei der unser Gesicht, abgelöst von uns, in einer riesigen Masse von Gesichtern weiter kommuniziert.
Michael Flume
„The Secret World of Mon-Tresor“ ist ein Film des „Dazwischen“, ein spezieller Fall von Film Noir, der in einem SM-Studio gedreht wurde. Ist es ein Dokumentarfilm? Nicht ganz, aber ist es deshalb Fiktion? Ein Film im Rotlicht ohne selbiges. Mit Überblendungen und kunstvollen Schnitten wird eine Atmosphäre kreiert, die poetisch und ernüchternd, verletzlich und verletzend zugleich anmutet.
Norbert Kretek
Ich fertige „High-Speed-Zeichnungen“ – Kugelschreiberzeichnungen aus dem Fingergelenk, im Extremfall nur 2 cm groß, zum Teil „blind“ und innerhalb von Sekunden. Themen sind häufig die „Fragwürdigkeit“ des menschlichen Handelns und die Auswirkungen auf das Individuum. Diese Zeichnungen animieren mich zur Weiterbearbeitung – so entstehen u. a. Animationsfilme.
Patrick Wüst
Ich beschäftige mich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Utopie und Dystopie in der gebauten Umwelt mittels Film, Fotografie und Installation. In meiner Fotoserie “Fotografie als Collage” versuchte ich Architektur als etwas dreidimensionales wieder in seine Ursprungsform der „Skizze“ zurückzuführen. Es entstanden surreale Abzüge aber solche die einer Zeichnung ähneln.
Pittjes Hitschfeld
Ein Künstler, der hauptsächlich mit Malerei arbeitet. Mit einem subtilen minimalistischen Ansatz schafft er Werke, in denen eine Faszination für die Klarheit der Inhalte und eine kompromisslose Haltung gegenüber der Konzept- und Minimalkunst zu finden ist. Das Werk ist distanziert und systematisch, und es wird eine kühle und neutrale Bildsprache verwendet.
Ulrike Bolenz
Eine Gruppe von Männern von identischer Gestalt und mit starrem Blick schreitet im gleichen Schritt – durchzogen von einem Code: Die Codierung des Menschen zur Kontrolle des individuellen Denkens und Handels ist der gesellschaftskritische Gedanke von Ulrike Bolenz in diesem Werk. Der Mensch soll sich, seiner Individualität beraubt, angepasst in die verwaltbare Anonymität der Masse einfügen.
Ute Kathleen Kalthoff
Die Arbeiten entstanden 2019. Mit der Technik der Collage verwandelte ich Reklame, die ich in alten Zeitschriften aus dem Jahr 1961 fand, in neue Stories. Die Serie umfasst etwa 25 Einzelblätter.