14.08.1999 - Bunker unter Schutz?

In Hamburg bunkert’s so richtig: 400 Röhrenbunker gibt es hier noch. Hinzu kommen 300 Luftschutzhäuser und Rundtürme. Jetzt will das Denkmalschutzamt die Luftschutzbauwerke systematisch begutachten und einige davon in die Denkmalliste eintragen.
Die meisten der 700 Bunker werden genutzt. Im wohl bekanntesten, dem auf dem Heiligengeistfeld, sind ein Fotolabor, Studio und Diskothek. In anderen Bunkern werden Cocktails ausgeschenkt. So ist der Rundbunker auf der Moorweide – viele halten ihn für einen Wasserturm – jetzt eine Bar. 70 Rundbunker wie diesen gibt es heute noch in der Stadt. Die Nationalsozialisten hatten diesen Bunker-Typ bereits vor dem Krieg geplant und pünktlich zum Kriegsbeginn fertig gestellt. „Sicher ist es ein brisantes Thema, Architektur aus der NS-Zeit schützen zu wollen“, sagt Prof. Eckart Hannmann vom Denkmalschutzamt. „Aber sie sind Zeugnisse für die Geschichte. Sie erinnern an Krieg und Elend der Bevölkerung.“